Allgemeines

Bei Hunden, die aus südlichen Ländern zu uns kommen, besteht immer die Gefahr, dass sie sich mit einer Mittelmeerkrankheit infiziert haben. Und lassen wir von uns vermittelte Hunde ab 12 Monate je nach Land nach spezifischen Länderprofilen testen. Nicht jede Krankheit kommt in jedem Herkunftsland vor.

Bei Hunden in den ersten 12 Lebensmonaten durchgeführte Bluttests haben in der Vergangenheit immer wieder zu falschen Ergebnissen geführt und inzwischen raten Tierärzte generell zu Tests vor dem 1. Geburtstag ab. Bei allen infektionen würde der Hund unverkennbar deutliche Symptome wie hohes Fieber, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Krämpfe und Lähmungserscheinungen aufweisen.
Sollten Sie bei Ihrem Hund eines dieser Symptome feststellen, dann raten wir Ihnen, ihn umgehend tierärztlich untersuchen zu lassen. Denn bei allen Erkrankungen, außer bei der Leishmaniose, gilt, dass sie bei frühzeitiger Erkennung heilbar sind.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

Ehrlichiose

Erreger: Ehrlichia canis

Übertragung: erfolgt durch den Stich der braunen Hundezecke.

Der Erreger befällt die weißen Blutkörperchen und vermehrt sich dort.

Inkubationszeit: ca. 3 Wochen nach Biss

Symptome: In der Akutphase: Fieber, Nasenbluten, schleimig-eitrigen Nasenausfluss, Erbrechen, Abgeschlagenheit, Atemnot, Schwellung der Lymphknoten, Muskelzucken. Die Akutphase dauert ca. 2-4 Wochen.

Phasenweise erscheint der Hund wieder völlig gesund. Nach dieser symptomfreien Phase beginnt das chronische Stadium in der Blutungen und Ödeme, Abmagerung, Blutarmut, Milzvergrößerung, Bewegungsunlust, Gelenkerkrankungen, schwankender Gang auftreten können.

Therapie: Erfolgt durch die Gabe von Antibiotika.

Prävention: Das Blutsaugen von Zecken muss verhindert werden. Regelmäßige Kontrollen und sofortige Entfernung von Zecken und den Einsatz von zeckenabwehrenden oder zeckenabtötenden Wirkstoffen, wie z.B. Spot-on Präparate, Advantix, Scalibor-Halsbänder

Leishmaniose

Erreger: Leishmania infantum

Übertragung: durch den Stich von Sandmücken (Schmetterlingsmücken) auf Hund, Katze und Mensch

Die Parasiten verbreiten sich zunächst unter der Haut und befallen später die inneren Organe und die weißen Blutkörperchen.

Inkubationszeit: Anzeichen dieser Erkrankung treten erst mehrere Monate oder Jahre (bis zu 8 Jahren) nach dem Stich auf.

Symptome: Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, reduzierte Belastbarkeit, Durchfall und Erbrechen, verstärktes Krallenwachstum, Haarausfall und Ekzeme, ausgefranste Ohrränder, Augenprobleme, Gelenkentzündungen Fieberschübe, Lymphknotenschwellung, Nierenschäden.

Therapie: Behandlung mit z.B. Allopurnol (stoppt die Vermehrung der Erreger) und zus. evtl. Glucantime oder Milteforan (tötet die Erreger ab). Des weiteren Nierenschonkost, d.h. protein-, natrium- und phosporarme Nahrung.

Prävention: Das Blutsaugen von Mücken muss verhindert werden durch den Einsatz von z.B. Spot-on Präparate, Advantix, Scalibor-Halsbänder.

Hepatozoonose

Erreger: Hepatozoon canis (Einzeller)

Übertragung: durch das Verschlucken oder Zerbeißen der braunen Hundszecke und durch Kontakt mit infizierten Füchsen

Durch das Verschlucken/Zerbeißen der Zecke gelangt der Erreger in den Darm und bohrt sich dort durch die Darmwand. Über den Blutkreislauf gelangt der Erreger dann in das Knochenmark, Leber, Nieren, Lymphknoten und Milz und bildet kleine Knötchen in den inneren Organen.

Inkubationszeit: 2-4 Wochen

Symptome: phasenweise Fieber, Blutarmut , blutiger Durchfall, Erbrechen, Gewichtsverlust, Nasen- und Augenausfluss, steifer Gang, Muskelschwäche, Krampfanfälle (Epilepsie ähnlich)

Therapie: Behandlung mit Antibiotika und evtl. zus. Antiparasitika; nach 3 Monaten erfolgt i.d.R. Behandlungswiederholung.

Prävention: Das Blutsaugen von Zecken muss verhindert werden. Regelmäßige Kontrollen und sofortige Entfernung von Zecken und den Einsatz von zeckenabwehrenden oder zeckenabtötenden Wirkstoffen, wie z.B. Spot-on Präparate, Advantix, Scalibor-Halsbänder.

Filariose

Erreger: z.B. Dirofilaria immitis (Herzwurm) oder Dirofilaria repens (Hautwurm)

In Europa gibt es 5 verschiedene Arten von Filarien beim Hund. Der bekannteste ist der Herzwurm.

Übertragung: erfolgt über Stechmücken und Flöhe

Stechmücken und Flöhe übertragen die Larven der Würmer in das Blut des Hundes. Über die Blutbahn gelangen sie bis in das Herz. Die Würmer leben dann in den Blutgefäßen und verstopfen diese.

Inkubationszeit: erste Anzeichen treten erst 5-6 Monate nach der Ansteckung auf

Symptome: Je nach Wurmart unterschiedlich. Husten, Atemnot, Gewichtsverlust, Schwäche, Einschränkung der Herzfunktion, Hautknoten

Therapie: Behandlung mit Antibiotika

Prävention: Das Blutsaugen von Mücken und Flöhen muss verhindert werden durch Präparate wie z.B. Spot-on Präparate, Advantix, Scalibor-Halsbänder

Babesiose

Erreger: Babesia canis (Auwaldzecke) und Babesia vogeli (braune Hundezecke)

Übertragung: erfolgt durch den Biss der Auwaldzecke oder der braunen Hundezecke

Die Parasiten dringen in die roten Blutkörperchen ein und zerstören diese.

Inkubationszeit: von 4 -21 Tagen nach dem Zeckenbiss

Symptome: Erste Anzeichen hohes Fieber, Abgeschagenheit und Appetitlosigkeit. Im weiteren Verlauf Atemnot, dunkle Färbung des Urins, Bewegungsstörungen, Entzündungen der Augen oder der Maulhöhle, Lähmungserscheinungen, Blutarmut, Nierenversagen

Therapie: mit Imidocarb

Babesiose canis kann unbehandelt innerhalb weniger Tage zum Tod führen.

Prävention: Regelmäßige Kontrollen und sofortige Entfernung von Zecken und den Einsatz von zeckenabwehrenden oder zeckenabtötenden Wirkstoffen. Z.B. Spot-on Präparate, Advantix, Scalibor-Halsbänder